dem Swooper:
oder der Ernährung aus Beutelchen:
dachte das Triathleten jetzt total durchdrehen, hat noch nicht die Zeremonien miterlebt die "wir" in jedem Winter fröhlich zelebrieren.Denn in jedem Winter erreicht der Einfallsreichtum der Triathleten neue Höchstformen. Von simplen Google-Spreadsheets bis hin zu Ligen ist alles dabei. So verbringt der Triathlet von Welt, welcher natürlich in jedem Forum angemeldet und aktiv ist, mehr Zeit seine Trainingseinheiten überall einzutragen, als überhaupt zu trainieren. Ok, man kann es einem auch nicht übel nehmen, durch Frost wird das Training unter freiem Himmel immer mehr zur Überwindung des inneren Schweinehundes, wer läuft schon gern bei zweistelligen Minusgraden durch Tiefschnee und wird von Langläufern ganz komisch angeschaut? Das Radtraining ist nur noch bedingt ausführbar und viele Sportler greifen auf die sogenannte Rolle:
zurück. Das mehrstündige Einheiten auf dieser Foltermaschine ungefähr so spannend sind, wie Reiskörner zu zählen ist wohl selbstredend. Auch das Hallenbad-Schwimmtraining führt dazu, das man den Fließen am Grund des Beckens Namen gibt und man mit ihnen eine engere Beziehung führt, als mit manch unbeliebten Verwandten.
Erschwerend kommt dazu, dass es im Winter, außer für Republikflüchtige, kaum bis keine Wettkämpfe gibt, den traditionellen Silvesterlauf ausgenommen.
Doch der Triathlet von Welt, wäre nicht der Gimmick-Junkie, der Erfindergeist und Wirtschaftsankurbler wenn ihm nicht tausende Ideen hätte diese Zeit zu versüßen.
Einigen Triathleten reicht eine schlichte Tabelle im Excel Format um sich 100 Tage am Stück, bei Wind und Wetter, aufzuraffen und 100 Läufe von einer Mindestdauer von 30 Minuten zu absolvieren. Wer in diesem Zeitraum 80 Läufe beendet bekommt Bronzw, 90 Silber, 100 Gold und 110 Läufe ergeben Platin. Nein, man bekommt nicht ein Gramm der erwähnten Edelmetalle, doch man bekommt den virtuellen Ruhm der jeweiligen Community. 100/100 nennt sich der Spaß.
Doch damit nicht genug. Simples eintragen in das eigene Trainingstagebuch und das Spreadsheet reichen kaum einem Triathleten, weiter gehts, ist der PC einmal hochgefahren, nutzen wir alles was das Internet hergibt. Unser nächstes Opfer: Der Rennrad-News Winterpokal

Nicht nur Läufe werden eingetragen, nein endlich darf man wirklich JEDE Einheit die man macht im Internet verkünden und sich virtuell auf die Schulter klopfen lassen. Die Regeln sind simpel, müssen sie ja sein sonst vergisst man vielleicht noch im Gewirr seinen Ruhepuls oder den GA1 Pulsbereich beim Radfahren. Je 15 Minuten Rad 1 Punkt, 20 Laufminuten geben einem 1 Punkt, jede sonstige sportliche Aktivität die länger als eine halbe Stunde dauert gibt einem zusätzliche 2 Punkte. Wenn man nun zurück von einem Läufchen kurz vor der Haustür ist und erschrocken auf seinen Garmin Forerunner 305 schaut, muss man feststellen man ist 43 Minuten gelaufen, angebrochene 20 Minuten, der Feind eines jedem Winterpokal Teilnehmer. So scheut man nun weder Kosten noch Mühen und läuft exakt 17 Minuten um den Häuserblock um einen weiteren Punkt zu erhaschen. Extra Teams zum virtuellen Peitsche schwingen, falls man Ausreden sucht, gibt es.
Der absolute Gipfel des Motivationsprogramms ist die Indoor Bike League kurz IBL. Man schreckt nicht vor spezieller Hard- und Software zurück und bedient sich allen Machenschaften Bill Gates um sich im eigenes Wohnzimmer mit Rennradfahrern und Triathleten aus aller Welt virtuell via Glasfaser zu messen. Das ganze steht der Tour de France in nichts nach, es gibt sowohl ein Führungstrikot als auch Berg- und Sprinttrikot, natürlich virtuell. Auch eine Kilometerkönig-Wertung gibt es um den Cyber-*hust*-Vergleich bis ins letzte Detail hin führen zu können.
Der Text ist keinesfalls abwertend gegenüber Triathleten gemeint, sondern mehr als Selbstgeständniss eines motivationssüchtigen Triathleten zu sehen.
Zum Schluss wünsche ich allen Starter des Frankfurt Marathons heute viel Erfolg für das Erreichen der persönlichen Ziele.